WENN KOLLEGEN DAS PROBLEM SIND
Bitte nicht den Teppich anheben! Darunter könnte sich ein ungelöster Konflikt verbergen. Wie in diesem Team.
Der Konflikt wurde so lange wie möglich unter der Decke gehalten. Selbst mein Auftraggeber bagatellisierte den Teamkonflikt als kleinere Reibereien, die unschön sind. Verständlich! Wer gibt schon gerne offen zu: Houston, wir haben ein Problem! Bis dahin glauben viele, sie können die Diskrepanzen ohne eine externe Begleitung erledigen. Tatsächlich schwillt auch dieser Konflikt mehrere Monate unter der Grasnarbe.
Die Konflikt-Auswirkungen: Flur-Funk läuft auf Hochtouren
Die Auswirkungen: Es bildeten sich Grüppchen; nur das Nötigste wird besprochen; Informationen werden zurückgehalten; Abläufe funktionieren nicht mehr reibungslos, weil Sand im Getriebe ist; Die Führungskraft führt regelmäßig Gespräche, ohne dass sich die Stimmung verbessert. Jetzt wird der Betriebsrat eingeschaltet, weil der Mobbing-Vorwurf im Raum steht. Die Personalabteilung sucht einen Partner/ eine Partnerin für die Mediation.
Konflikte ignorieren gilt – und geht – nicht!
Darf ich offen sprechen? Zum einen ist es ein häufiger Fehler, Teamkonflikte einfach zu ignorieren. Manche ändern sogar Sitzpläne und hoffen, dass sich dann etwas ändert. Die Mediation von Teamkonflikten ist eines der spannendsten Methoden, die ich kenne. Hier trennt sich die Theorie von der Praxis. Unwirksame Floskeln und hochtrabende Theorie von echt guten Techniken und handwerklichem Geschick.
Wer Konfliktlösungen verspricht ist nicht ehrlich
Erfolg garantiert? Nein! Auch in diesem Fall verspreche ich keinen Erfolg und arbeite auch nicht nach einseitig gewünschten Ergebnissen. Mein Kunde lässt sich darauf ein. Und das ist auch gut so. Ich gebe Abläufe und Rahmen vor, spreche mit allen Beteiligten einzeln und in Gruppen. Meine Werkzeuge sind: Fragen; Hinhören; Sichtweisen erkennen; Perspektiven wechseln; Empathie zeigen und echtes Interesse spiegeln.
Eine professionelle Mediation kann helfen
Auch diese Mediation führt zu einem Ergebnis. Einem schriftlichen Maßnahmen- und Wünsche Katalog, der abzuarbeiten ist. Und wichtig ist die Nachsorge. Einige Wochen nach unserer Mediation treffen wir uns wieder. Wir wollen sicherstellen, dass nichts mehr unter den Teppich gekehrt wird.