Die Macht der Emotionen: Wie man sie in Konfliktgesprächen konstruktiv nutzt
Verbessern Sie Ihre Teamkommunikation: Entdecken Sie die Macht der Emotionen in Konfliktgesprächen und lernen Sie, wie Sie sie konstruktiv nutzen können.
„Lasst uns die Diskussion bitte sachlich führen. Persönliche Angriffe und Gefühlsausbrüche führen uns nicht zum Ziel.“ – Ein Satz, den man oft hört, wenn unter Kollegen ein Sturm aufzieht. Aber ist es wirklich die richtige Strategie, um die Situation zu beruhigen?
Eine Studie mit bildgebenden Verfahren hat gezeigt, dass das menschliche Gehirn eine stärkere Aktivität in der Amygdala entwickelt – dem Teil des Gehirns, der für das Entstehen von Angstgefühlen verantwortlich ist –, wenn die betreffende Person Fotos von Menschen betrachtet, die starke Emotionen zeigen. Wenn die Person jedoch gebeten wird, das Gefühl zu benennen, verschiebt sich die Aktivität in Bereiche des Gehirns, die für rationales Denken zuständig sind. Anders ausgedrückt: Wenn man versucht, ein Gefühl zu benennen – wie zum Beispiel die Angst in Worte zu fassen – wird die rohe Intensität des Gefühls gestört.
Mein Fazit: Emotionen zu ignorieren oder zu verdrängen hilft niemandem. Es ist wie ein Wasserball, den man unter Wasser drückt. Wenn die Kraft nachlässt, schießt der Ball aus dem Wasser und trifft einen möglicherweise unvorbereitet im Gesicht. Stattdessen ist es klüger, die Emotionen (eigene und die anderer) anzunehmen und zu benennen. Auf diese Weise holt man die Gefühle an die Oberfläche und nimmt ihnen ihre negative Kraft. Ein weiterer Vorteil: Mit der richtigen Technik können diese Emotionen konstruktiv weiterverarbeitet werden.
Quelle: Chriss Voss Redline Verlag; Kompromisslos Verhandeln; ISBN: 978-3-86881-656-3 / 2020, Seite 72