KonfliktgesprÃĪche mit Privatkunden

Leeres Portemonnaie in Hand gehalten

Wenn finanzielle Sorgen zum Konflikt fÞhren

Martina (Name geÃĪndert) arbeitet seit 35 Jahren im telefonischen Kundenkontakt. Sie berÃĪt und informiert ihre Kundinnen und Kunden, lÃķst Situationen auf und bearbeitet eine Vielzahl von Konflikten. VÃķllig normal fÞr sie, denn sie ist erste Ansprechpartnerin im Giro einer großen Bank.

Im Coaching ist sehr schnell klar: Sie verfÞgt Þber einen herausragenden Erfahrungsschatz. Ich muss (nein, ich mÃķchte) zugeben, mein Blitzgedanke war: “Was will sie im Coaching?” Aber vielleicht denken auch Sie gerade: “Man lernt ja nie aus.” FÞr mich war es spannend und ich merkte, wie Neugier in mir hochkam.

Spannung und empathische Neugier im Coaching

FÞr mich ist diese Spannung in Verbindung mit einer empathischen Neugier die optimale Dosis fÞr ein gutes Coaching. Dazu einige wenige Techniken, und schon befinden wir uns in einem fruchtbaren Dialog. Sie erzÃĪhlte mir von ihrer schweren Krebserkrankung, die vor 4 Jahren ausbrach. Sie hat den Krebs besiegt. Und das nur, ‘weil sie eine optimistische KÃĪmpfernatur ist’, erklÃĪrt sie stolz.

Wenn sich Krankheiten mit finanziellen Schwierigkeiten kreuzen

Viele ihrer Kundinnen und Kunden haben neben den finanziellen Schwierigkeiten auch Erkrankungen, die sie offenbar aus der Bahn geworfen haben. Wenn Martina von lebensbedrohlichen Krankheiten hÃķrt, spÞrt sie, dass sich ihr MitgefÞhl Þber Tonlage, Stimme und Wortwahl ausbreitet.

Kann Empathie auch nach hinten losgehen?

Sie geht empathisch mit – zu hÃĪufig und zu intensiv, so ihre Meinung! Das ist ein Teil ihrer unbewussten Strategie. Wenn ihr von einem Krebsleiden erzÃĪhlt wird, berichtet sie ihre Geschichte und mÃķchte Mut machen. Doch viele GesprÃĪchspartner*innen sprechen anschließend von negativen Prognosen. Viele GesprÃĪche verlieren jetzt den Elan, die bestehenden Schwierigkeiten aufzulÃķsen. Nach solchen Telefonaten spÞrt Martina, dass ihre bisherige – wohlwollende – Strategie nicht aufgeht. Schlimmer noch: Sie selbst kann nur noch schlecht abschalten.

Kommunikation ist nicht nur eine gute Rhetorik

An diesem Beispiel ist sehr gut zu erkennen, dass Kommunikation nicht nur ein Werkzeugkoffer voll guter Techniken sein kann. (Ohne eine gute Rhetorik geht es selbstverstÃĪndlich auch nicht.)

Martina reflektiert im Coaching die innere Haltung, ihre Einstellung zu den Erlebnissen rund um die Krankheit und der damit verbundenen Kommunikation. Sie stellt sich mental neu auf und verÃĪndert ihre GesprÃĪchsstrategie in „Krankheits-Situationen“. Schon nach wenigen Telefonaten merkt sie, dass die neue Strategie genau zu ihrem Typ passt.

Ist das Glas „halbvoll“ oder „halbleer“ – was habe ich als Coach mitgenommen?

Martina hat mir im Coaching gezeigt, was eine optimistische KÃĪmpferin ausmacht. „Hinwerfen“ und „HÃĪngenlassen“ ist fÞr sie keine Alternative. Ist Ihr Glas auch „halbvoll“ oder eher „halbleer“?