Lernen von Janina: Mit gezielter Wertschätzung zu mehr Erfolg im Team
Janina entdeckt, wie gezielte Wertschätzung im Team die Motivation steigert und zu positiven Veränderungen führt.
Wie Janina lernte, echte Wertschätzung im Team zu zeigen
Janina ist 32 Jahre alt und arbeitet im Vertriebsinnendienst bei einem mittelständischen Hersteller von Maschinenteilen. Seit einem Jahr ist sie Teamleiterin, eine Aufgabe, die sie mit viel Engagement und Begeisterung angeht. Ihr Team besteht aus neun Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten – von der erfahrenen Kollegin, die seit über 20 Jahren dabei ist, bis zum jungen Quereinsteiger, der gerade erst gestartet ist. Insgesamt hat Janina das Gefühl, dass die Stimmung im Team gut ist und sie mit allen prima klarkommt. Natürlich gibt es hier und da fachliche Herausforderungen, aber die lassen sich meist schnell lösen.
Um sicherzustellen, dass sich jeder im Team gehört und unterstützt fühlt, führt Janina nicht nur regelmäßig Teamgespräche, sondern nimmt sich auch die Zeit für Einzelgespräche. Sie fragt dabei oft: „Was kann ich als deine Teamleiterin besser machen?“ In ihrer Überzeugung, dass sie schon alles richtig macht, ist sie jedoch überrascht, als ihr mehrmals gesagt wird, dass es im Team an Wertschätzung fehle. Das trifft sie ziemlich hart. Wie konnte das sein? Sie dachte immer, dass sie freundlich ist, gute Leistungen lobt und für ein angenehmes Arbeitsklima sorgt.
Am Abend erzählt Janina ihrer Lebensgefährtin Petra von den Rückmeldungen. „Ich verstehe das nicht, Petra“, sagt sie. „Ich bin doch wertschätzend. Ich lobe mein Team und wir haben eine gute Stimmung. Warum sagen die dann, dass es an Wertschätzung fehlt?“ Petra gibt ihr einen einfachen, aber wertvollen Tipp: „Frag doch erst einmal, was deine Mitarbeiter unter Wertschätzung verstehen. Vielleicht habt ihr einfach unterschiedliche Auffassungen davon.“
Dieser Rat lässt bei Janina den sprichwörtlichen Groschen fallen. Noch am selben Abend setzt sie sich hin und schreibt auf, was sie selbst unter Wertschätzung versteht: Freundlichkeit, Lob für gute Arbeit, Interesse am Team zeigen. Dann beginnt sie, den Begriff zu recherchieren, und stellt schnell fest, dass Wertschätzung weit mehr umfasst, als sie bisher gedacht hat. Es geht nicht nur um gelegentliches Lob, sondern auch darum, individuelle Leistungen konkret anzuerkennen, Verantwortung zu übertragen und eine Kultur des Vertrauens zu schaffen.
Am nächsten Tag beschließt Janina, das Thema Wertschätzung aktiv anzugehen. In den folgenden Wochen setzt sie gezielte Maßnahmen um, um ihren Führungsstil zu verbessern und ihrem Team echte Wertschätzung zu zeigen:
- Individuelle Anerkennung von Leistungen fördern
Janina nimmt sich bewusst vor, die besonderen Leistungen jedes einzelnen Mitarbeiters wahrzunehmen. Statt allgemeiner Floskeln wie „Gute Arbeit!“ achtet sie darauf, konkrete Situationen anzusprechen. Wenn jemand eine schwierige Kundenanfrage erfolgreich bearbeitet, sagt sie: „Ich fand es wirklich beeindruckend, wie du gestern die schwierige Anfrage gelöst hast. Deine Herangehensweise war sehr durchdacht.“ Durch solche gezielten Rückmeldungen merkt jeder, dass sie nicht nur oberflächlich lobt, sondern tatsächlich sieht, was ihre Mitarbeiter leisten
- Unterstützung je nach Bedarf anbieten
Janina erkennt, dass es wichtig ist, sich in ihre Mitarbeiter hineinzuversetzen und herauszufinden, welche Art von Unterstützung sie gerade brauchen. Sie merkt, dass manche eher fachliche Hilfe benötigen, während andere eine emotionale Unterstützung brauchen. Wenn jemand gestresst wirkt, nimmt sie sich die Zeit, zuzuhören und herauszufinden, was denjenigen belastet, bevor sie Lösungen anbietet. Bei fachlichen Fragen bietet sie gezielte Hilfe an, um zu zeigen, dass sie hinter ihrem Team steht und aktiv unterstützt.
- Verantwortung und interessante Aufgaben gezielt übertragen
Janina verteilt Aufgaben jetzt bewusster, sodass sie den Stärken ihrer Mitarbeiter entsprechen. Sie überträgt wichtige Projekte an Teammitglieder und erklärt dabei, dass deren spezifisches Fachwissen entscheidend für den Erfolg des Projekts ist. Diese Verantwortungsübertragung zeigt, dass sie ihren Mitarbeitern vertraut und ihnen zutraut, Entscheidungen selbstständig zu treffen. Dadurch fühlen sich die Mitarbeiter nicht nur wertgeschätzt, sondern auch motiviert, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
- Wertschätzende Teamdynamik aktiv fördern
Janina ist klar geworden, dass Wertschätzung nicht nur auf der individuellen Ebene stattfinden muss. Sie setzt sich auch aktiv für eine positive Teamdynamik ein, indem sie Gelegenheiten für den Austausch schafft – sei es bei gemeinsamen Kaffeepausen oder kurzen Teambesprechungen, bei denen es nicht nur um Fachliches geht. Sie ermutigt das Team, sich gegenseitig für gute Leistungen zu loben, wodurch eine Kultur entsteht, in der Wertschätzung von allen gelebt wird und nicht nur von ihr als Führungskraft ausgeht.
Die Ergebnisse dieser Maßnahmen zeigen sich schnell. Schon nach drei Monaten bemerkt Janina deutliche Veränderungen im Team. Die Mitarbeiter wirken motivierter, engagieren sich stärker in Projekten und sind offener im Austausch. Mehrere Teammitglieder äußern bei den nächsten Gesprächen, dass sie sich nun wirklich gesehen und geschätzt fühlen. Auch die Atmosphäre im Team hat sich spürbar verbessert, was sich in einer positiveren Stimmung bei Meetings und einer höheren Bereitschaft zur Zusammenarbeit zeigt.
Janina ist erleichtert und stolz zugleich. Sie hat nicht nur neue Maßnahmen eingeführt, sondern auch verstanden, was echte Wertschätzung im Arbeitsalltag bedeutet – und dass es sich auszahlt, mehr als nur gutes Benehmen zu zeigen.
Wie sieht es bei Ihnen aus? Woran arbeiten Sie momentan? Was funktioniert gut, und wo gibt es noch Verbesserungspotenzial?